Münzen, Pokale, Teller, Urkunden und Wimpel lassen in die Vergangenheit des Frohsinns blicken

18.07.2024

Sichtung der Vitrineninhalte im Kronesaal wegen anderweitiger Nutzung

Die Mitarbeiter*innen des kronesaalbenachbarten Kindergartens benötigen einen Gesprächs- und Sozialraum. Als Provisorium werden zu Beginn der Sommerferien ein Raumteiler als Schränkewand im Kronesaal aufge- und die bekannten gläsernen Hängevitrinen zurückgebaut. 

Deshalb haben fleißige Sängerhände am letzten Mittwoch den Vitrineninhalt gesichtet, und teilweise verräumt und auch entsorgt. Neben wahren Schätzen der Chorkultur, der Zelter-Münze für unser 150 jähriges Vereinsjubiläum, und sehr alter Gegenstände, einem fast 100-jährigen  Jugendstilpokal, wurden viele Pokale in der letzten Chorprobe auf dem Kronesaal Piano aufgestellt und zum Mitnehmen angeboten. Diese Trennung war bestimmt nicht einfach und doch auch lehrreich. 

Nachhaltig bleiben das heutige Singen, die gelebte Erinnerung und nicht die oft ästhetisch zweifelhaften metallenen Pokale und bedruckten Steingutteller.

Wo waren die Frohsinnsänger*innen nicht überall: beim Kegeln in Leopoldshafen haben man und Frau sich gemessen, beim Jubiläums-, Freundschafts- und Wettsingen in Eggenstein und Leopoldshafen, im Badischen, Pfälzischen und im Kraichgau waren man und frau vor allem dabei. 

Besonders aktiv waren die Sing- und Reiseaktivitäten nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 50ern, 60ern und 70ern des letzten Jahrhunderts.

Holz- und Porzellanteller, Glas- und Metallpokale, bedruckte und bestickte Erinnerungswimpel waren und sind teilweise auch heute noch Ausdruck der Dankbarkeit, des Respekts und der Erinnerung, gleichwohl auch Staubfänger und Kleinmonumente ästhetischer Fantasielosigkeit. Die Pokale waren ursprünglich zum gemeinsamen Trinken da, diesen Brauch erfüllen unsere Stammtische, die Ästhetik war dann auch stark vom Sport, siehe heute Formel 1 oder EM 2024, geprägt.

Heutzutage werden Erinnerungen, Respekt und Dankbarkeit oft digital auf Clouds oder Chips und/oder nachhaltig im Gespräch konserviert. Unser Archiv sind die Garagenregale und die Notensammlungen. So wurden wir am letzten Mittwoch Zeuge einer nicht unerheblichen kulturellen Veränderung und das beim etwas staubigen, gemeinsamen Ausräumen der Frohsinn Glasvitrine im Kronesaal.